2020 … was für ein Jahr

Gunnar Rühl

 

Langsam neigt sich nun auch dieses Jahr dem Ende entgegen und der ein oder andere unter uns wird sagen „gut so, dass es endlich vorbei ist“, vor allem in der Hoffnung, dass es im nächsten Jahr besser wird und zumindest ein gutes Stück der alten „Normalität“ zurückkehrt.

 

Vor gut einem Jahr habe ich hier gesessen und ein paar Jahres-End-Dankeschön-Texte verfasst. Habe mich an das zurückliegend Jahr erinnert, habe an all die Trainingseinheiten gedacht, an all die tollen Wettkampfe und Veranstaltungen. Habe an all die Zeit gedacht, die sichtbar und unsichtbar von unseren Offiziellen im Interesse unser Schwimmer und Schwimmerinnen investiert worden ist und habe mir überlegt, wie man das anerkennt, weil es einfach etwas Besonderes ist!

 

Nun … ich bin absolut sicher, dass auch in diesem Jahr nicht weniger Zeit und vor allem nicht weniger Engagement in die Vereinsarbeit geflossen ist, auch wenn es in diesem Jahr sicher noch mehr unsichtbare Zeit war, als in den Jahren zuvor…

 

Ja, es waren (etwas) weniger Trainingseinheiten, die wir abhalten konnten und ja, es waren auch deutlich weniger Wettkämpfe, an denen unsere Aktiven teilnehmen konnten und ja, auch unser eigener Wettkampf im März ist ebenso wie die geplante Ersatzveranstaltung im November kurzfristig den Corona-Regelungen zum Opfer gefallen … und trotzdem denken ich, ist auch in 2020 sehr viel bewegt worden.

 

 

Beispiele? Hier! Ein paar … und das sind sicher nicht alle!

 

Mit viel persönlichem Einsatz ist es unserer sportlichen Leitung im Juni gelungen, direkt nach der Wiedereröffnung der Schwimmbäder für die Vereine für unsere Sportler eine Trainingsstätte zu finden: Nachdem unsere angestammten Schwimmbäder noch nicht so weit waren, sind wir nach Dreieich ausgewichen und haben dort trainiert.

 

Dann hat es viel Kraft gekostet, mit dem Freibad Langen zu verhandeln, um möglichst viel Trainingszeit hier heraus zu holen, insbesondere nachdem Dreieich uns mit der Öffnung für den Publikumsverkehr weiter Trainingszeiten nur sehr eingeschränkt bieten konnte.

 

Schließlich die Idee, in den Sommerferien weiter zu trainieren und zumindest einen kleinen Teil der verlorenen Trainingseinheiten nachzuholen – wieder Planungen, Abstimmung und Ringen mit den offiziellen Stellen.

 

Damit immer noch nicht genug: Ein holpriger Wechsel in die Hallenbadsaison, da das Hallenbad erst vier Wochen nach der Schließung des Freibades wieder öffnet: „Was tun in der Übergangszeit? Wie können wir eine erneute Zwangspause vermeiden oder möglichst kurz halten?“

 

Und mit jedem Wechsel wieder ein neuer Trainingsplan, ein neues oder angepasstes Hygienekonzept, eine entsprechende Kommunikation an alle.

 

Start in die Wettkampfsaison 2020/2021. Endlich waren auch wieder Wettkämpfe möglich. Schnell zeigte sich, dass es nicht nur wenige Wettkämpfe werden würden, sondern die Wenigen dann auch nur eine sehr begrenzte Anzahl von Startern zulassen würden. Also wurde die Idee geboren unseren Schwimmern eine weitere Gelegenheit zu schaffen, offizielle Zeiten auf einer 50m Bahn schwimmen zu können: Ein ausgeschriebener Vergleichswettkampf zwischen den Schwimmern des TV Langen und einer Handvoll eingeladener Vereine. Und wieder Planen, Abstimmen, Organisieren, Genehmigen, Kommunizieren und … das zweite Mal eine Vollbremsung, abermals nur eine Woche vor der geplanten Veranstaltung das Aus.

 

Allein die Idee, dann aus der letzten Trainingseinheit vor dem Lock-Down-Light einen vereinsinternen Mannschaffts-Wettkampf zu machen, verdient unserer Ansicht nach mehr als nur ein bisschen Anerkennung – wenn dir jemand zum zweiten Mal bei voller Fahrt einen Stock in die Speichen steckt, dann gehört schon eine ganze Menge dazu, gleich wieder aufs Rad zu steigen und weiter zu machen: Annett Möller und Nicole Karplak - DANKE, dass wir euch haben!

 

 

Aber auch in diesem Jahr ist es ganz sicher nicht ohne unsere Trainier und Trainierinnen und ihr außergewöhnliches Engagement innerhalb und außerhalb des Wassers gegangen.

 

Hierbei meinen wir nicht nur die Tatsache, im März, April und Mai zunächst virtuell und dann real auch ohne Wasser ein für viele doch ungewöhnliches Training abzuhalten.

 

Dass viele von ihnen dann Teile ihrer Sommer- und Herbstferien geopfert haben, um in einer sonst trainingsfreien Zeit zusätzliche Einheiten anbieten zu können: SUPER!

 

Darüber hinaus waren alle immer dabei, wenn es darum ging, neue Plane zu machen, Konzepte zu entwickeln, Abstimmungen zu organisieren, den erhöhten und neuen Verwaltungsaufwand mitzutragen oder sich sonst irgendwie dafür einzusetzen, unseren Kindern ein Stück Normalität zu ermöglichen.

 

Sicher war es nicht einfach für alle Beteiligten in der zum Teil stark veränderten persönlichen Situation weiterhin die Zeit und die eigene Motivation aufzubringen. Danke an all unsere Trainer: Steffen Anthes, Theresa Limbrunner, Lea Anthes, Phil Möller, Meike Wetzler, Dana Grahnert, Jorina Bolle, Nila Mahler, Meike Homann, Katrin Neiß, Silke Anthes, Christina Müller, Mario Möller, Franka Beermann und Peer Möller!

 

 

Doch was wäre der Verein ohne unseren Vorstand? Was macht einen guten Vorstand aus: Er hält Dinge am Laufen, … schafft Steine aus dem Weg, … gestaltet Rahmenbedingung, … ist da, wenn man ihn braucht, … mischt sich ein, wenn etwas nicht läuft, … gibt Impulse, wenn etwas stockt und … korrigiert, wenn es notwendig ist.

 

Wir sind davon überzeugt, dass es für euch sicher alles andere als ein einfaches Jahr war, dafür sind dieses Jahr viel zu viele Dinge einfach nicht mehr gelaufen und viel zu viele Steine aus dem Weg zu räumen gewesen. Sicher war es nicht einfach, Rahmenbedingungen zu schaffen, insbesondere wenn andere die generellen Rahmenbedingungen regulierten oder so umzugestalten, wie in diesem Jahr. Die eigene Motivation dabei hoch zu halten, neben all dem Andren, was auf einen einströmt, weiter zu machen und vermeintlich weniger wichtige Dinge nicht fallen zu lassen und dann auch noch für andere permanent motivierend zu sein? Sicher eine große Herausforderung, die ihr unserer Ansicht nach ganz besonders gemeistert habt: Permanente Überzeugungsarbeit, weiter zu machen! Wahnsinn!

 

Daher auch euch beiden an dieser Stelle ein ganz besonderes Dankeschön: Annett Baensch und Wolfgang Friedrich!

 

 

Einmal mehr bin ich davon überzeugt, auch im Namen aller Aktiven und aller Eltern auf ein, unter dem Strich, in Sachen Schwimmsport gutes Vereinsgeschehen zurück blicken zu können – auch wenn Corona es dieses Jahr sehr eingeschränkt hat.

 

 

Wir alle hoffen auf ein 2021 mit deutlich besseren Rahmenbedingungen und freuen uns auf Euch. Bleibt alle gesund, passt auf euch und einander weiterhin auf!